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Die grundlegenden Informationen zum Gewässerschutzprogramm sind zu finden auf Gewässerschutzprogramm.

Seit 1999 ermöglicht Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes dem Bund, im Rahmen des Gewässerschutzprogrammes Massnahmen in der Landwirtschaft zu fördern, die Abschwemmung und Auswaschung von Stoffen in ober- und unterirdische Gewässer verhindern. Projekte können finanziell unterstützt und umgesetzt werden, wenn Verbote und Gebote, der ökologische Leistungsnachweis (ÖLN) sowie die freiwilligen Direktzahlungsprogramme (Biolandbau, Extenso, Biodiversität) zu einer ungenügenden Reduktion der Belastung von Gewässern führen. Mehrheitlich wurden bisher Programme zur Reduktion der Nitratbelastung des Trinkwassers initiiert (27 laufende Projekte). Ein Projekt verfolgt die Reduktion der Phosphorbelastung im Baldegger-, Sempacher- und Hallwilersee. Ein Projekt zielt auf die Verminderung der Belastung von Gewässern mit Pflanzenschutzmitteln ab.

Gemäss der Gewässerschutzverordnung sind die Kantone verpflichtet, für ober- und unterirdische Wasserfassungen einen Zuströmbereich zu bezeichnen und bei unbefriedigender Wasserqualität Sanierungsmassnahmen anzuordnen. Diese Massnahmen können im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik bedeutende Einschränkungen bezüglich Bodennutzung und damit verbundene Erlöseinbussen für die Betriebe mit sich bringen. Um diese Einbussen auszugleichen, werden Bundesgelder aus dem Gewässerschutzprogramm Landwirtschaft bereitgestellt. 2016 wurden im Rahmen des Gewässerschutzprogrammes Landwirtschaft knapp 5 Millionen Franken ausbezahlt.

Die Zielerreichung in den einzelnen Projekten ist unterschiedlich und abhängig sowohl von landwirtschaftlichen als auch naturräumlichen Gegebenheiten. Die meisten Projekte laufen erfolgreich. Dabei sind Gewässerschutzprojekte in der Landwirtschaft mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Zur Erreichung der rechtlich vorgegebenen Ziele ist es wichtig, dass der Zuströmbereich hydrogeologisch richtig ausgewiesen ist und die Landwirte sich wie vorgesehen am Projekt beteiligen. Je nach den naturräumlichen Begebenheiten dauert es zudem unterschiedlich lange, bis sich die Wirkung der ergriffenen Massnahmen in der Gewässerqualität zeigt. Eine Herausforderung besteht zudem darin, den Zustand nach Abschluss der Sanierung dauerhaft zu halten.

Um das Gewässerschutzprogramm zu verbessern, werden das Phosphorprojekt Sempachersee und das Nitratprojekt Gäu wissenschaftlich begleitet. Dabei wird u.a. eine Methodik zur Identifikation der Flächen, die in hohem Masse zum Phosphoreintrag in die Gewässer und Mittellandseen beitragen, getestet und Instrumente zur Abschätzung der Nitrateinträge in die Gewässer werden weiterentwickelt.

Ruth Badertscher, BLW, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe, ruth.badertscher@blw.admin.ch    

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