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Produktionssystembeiträge werden für fünf verschiedene Programme gewährt. Mit einem gesamtbetrieblichen Beitrag wird die biologische Landwirtschaft gefördert, mit teilbetrieblichen Beiträgen werden die extensive Produktion von Getreide, Sonnenblumen, Eiweisserbsen, Ackerbohnen und Raps (Extenso), die graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) sowie das Tierwohl (Stallsysteme und Auslauf) unterstützt.

Eine Übersicht zur Verteilung der verschiedenen Arten der Produktionssystembeiträge (Bio, Extenso, GMF) nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen findet sich in folgender Tabelle.

Beitrag für die biologische Landwirtschaft 

Ergänzend zu den am Markt erzielbaren Mehrerlösen aus dem biologischen Landbau fördert der Bund diese besonders naturnahe und umweltfreundliche Produktionsform. Beim biologischen Landbau wird auf chemisch-synthetisch hergestellte Produktionsmittel, wie Handelsdünger oder Pestizide, gänzlich verzichtet. Für Bio-Landwirtinnen und -landwirte ist es besonders wichtig, die natürlichen Kreisläufe und Verfahren zu berücksichtigen sowie die Produktionsintensität dem örtlichen Standortpotenzial anzupassen.

Um Beiträge zu erhalten, müssen die Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen auf dem gesamten Betrieb die Anforderungen der Bio-Verordnung erfüllen. Ausnahmen von dieser Bedingung der Gesamtbetrieblichkeit bestehen für den Weinbau und für Obstanlagen und bei der schrittweisen Umstellung auf Biolandbau.

2016 umfasste der biologische Landbau 135 987 ha, dies entspricht einer Zunahme von gut 4500 ha gegenüber dem Vorjahr.
 
Insgesamt wurden im 2016 für die Förderung des biologischen Landbaus gut 45 Millionen Franken ausbezahlt. Dies sind 3 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Hinsichtlich der Entwicklung der Zahl der Betriebe, die gemäss Richtlinien des Biolandbaus produzieren, gibt es eine leicht gegenläufige Entwicklung im Tal- und Hügelgebiet einerseits und in der Bergregion andererseits. Während in der Tal- und Hügelregion die Anzahl der Bio-Betriebe um 88 bzw. 30 zunahm, nahm deren Zahl in der Bergregion um 23 Betriebe ab. In allen Regionen hat die durchschnittlich von Bio-Betrieben bewirtschaftete Fläche leicht zugenommen und entsprechend auch die durchschnittlichen DZ pro Betrieb für die Leistungen der biologischen Landwirtschaft.

Details zu den Zahlen für 2016 sind der folgenden Tabelle zu entnehmen.

Beitrag für biologische Landwirtschaft 2016

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl1 5401 4303 2736 243
Flächeha34 93427 63673 418135 987
Fläche pro Betriebha22,719,322,421,8
Beitrag pro Betriebha13 7596 0484 6647 225
Total Beitrag1 000 Fr.21 1898 64915 26645 104

Quelle: BLW 

Beitrag für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion  

Grundlegende Informationen zu den Beiträgen für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) sind zu finden unter Beitrag für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion.

GMF wird mit einem Beitrag von 200 Franken je Hektare Grünfläche unterstützt.
Die Beteiligung und die ausbezahlten Beiträge sind in der folgenden Tabelle ersichtlich.

Beiträge für GMF 2016

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
oder Durchschnitt
BetriebeAnzahl8 5479 36612 35030 263
Flächeha131 662163 144256 238551 045
Fläche pro Betrieb ha15,4017,4220,7518,21
Beitrag pro BetriebFr.3 0183 4464 1383 608
Total Beitragin 1 000 Fr.25 79732 27951 105109 181

Quelle: BLW 

Die durchschnittliche Beteiligung lag 2016 bei ca. 78 % der Grünlandfläche und bei ca. 66% der Betriebe. Die Beteiligung ist in den ersten drei Jahren nach der Einführung recht stabil geblieben. Im Vergleich zum Einführungsjahr (2014) haben sich 664 Betriebe (+2 %-Punkte) zusätzlich bei GMF angemeldet. Die GMF-Beiträge betragen insgesamt 109,2 Millionen Franken (+4 % im Vergleich zu 2014).

Mit zunehmender durchschnittlicher Milchleistung pro Kuh nimmt die Beteiligung an GMF ab. So beträgt die Beteiligung bei Betrieben mit durchschnittlich ca. 5000 kg Milch pro Kuh 85 %. Bei Betrieben mit einer Leistung von 9000 bis 10 000 kg pro Kuh beträgt die Beteiligung 20 %. Für die Kategorie mit Milchleistungen von 7000 bis 8000 kg Milch pro Kuh liegt die Beteiligung mit 53 % im mittleren Bereich.

Eine Evaluation von GMF wurde soeben abgeschlossen. Ein Kurzbericht zu den Ergebnissen liegt vor: Evaluationen im Bereich der Direktzahlungen.

Beitrag für extensive Produktion von Ackerkulturen (Extenso) 

Grundlegende Informationen zu den Extenso-Beiträgen sind zu finden unter Beiträge für extensive Produktion.

Der Extenso-Beitrag beträgt überall und für alle berechtigten Kulturen 400 Franken je Hektare.

Die Beteiligung und die ausbezahlten Beiträge im Jahr 2016 sind aus folgender Tabelle ersichtlich:

Beiträge Extenso 2016

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl9 2654 49260514 362
Flächeha65 23019 2181 42185 868
Fläche pro Betriebha7,044,282,355,98
Beitrag pro BetriebFr.2 8161 7119392 392
Total Beitragin 1 000 Fr.26 0927 68756834 347

Quelle: BLW 

Die Daten zur Teilnahme und den Anbauflächen im Extenso-Programm sind im Vorjahresvergleich nahezu unverändert. Dennoch bemerkenswert ist die Zunahme der Flächen im Extenso-Anbau in der Talzone. Diese Flächen nahmen im Jahre 2016 um 2427 Hektar bzw. 3,7 % auf insgesamt 65 230 Hektar zu. Diese Entwicklung lässt sich insbesondere durch die Zunahme der Kulturen von Sonnenblumen, Eiweisserbsen und Ackerbohnen im Extenso-Programm erklären.

In den übrigen Anbauzonen fielen die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr deutlich geringer aus.

Die Gesamtbeitragssumme, die an Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter im Extenso-Programm ausbezahlt wurden, erhöhte sich gegenüber 2015 um 0,86 Millionen Franken, was einem Anstieg um 2,5 % entspricht.

Tierwohlbeiträge (RAUS- und BTS-Beitrag) 

Die grundlegenden Informationen zu den Tierwohlbeiträge sind zu finden auf  Tierwohlbeiträge (BTS/RAUS).

Nachfolgend sind jene Informationen zusammengestellt, die jährlich ändern können.

RAUS-Programm 2016

RAUS-Ansätze 

TierkategorienFr./GVE
Über 160 Tage alte Tiere der Rindergattung und Wasserbüffel, Tiere der Pferdegattung, über ein Jahr alte Tiere der Schaf- und der Ziegengattung, Weidelämmer sowie Kaninchen 190 Fr.190
Bis 160 Tage alte Tiere der Rindergattung und Wasserbüffel370
Nicht säugende Zuchtsauen370
Übrige Schweine ohne Saugferkel165
Brut- und Konsumeier produzierende Hennen, Hähne, Junghennen, Junghähne und Küken zur Eierproduktion, Mastpoulets und Truten290

Die RAUS-Ansätze blieben 2016 gleich hoch wie im Vorjahr.

Folgende Tabellen geben detaillierte Einblicke in die Beteiligung beim RAUS-Programm im 2016 und im Vorjahr.

Zahlen für 2016


Zahlen für 2015

2016 war die RAUS-Beteiligung bei den meisten Tierkategorien höher als 2015. Mit 1,7 Prozentpunkten war die Zunahme bei den männlichen, bis 160 Tage alten Kälbern am grössten. Ebenso konnten die Tierkategorien «bis 30 Monate alten Tiere der Pferdegattung» (+ 1,4 Prozentpunkte), «Junghennen, Junghähne und Küken für die Eierproduktion» (+ 1,2 Prozentpunkte) und «Legehennen» (+ 1,1 Prozentpunkte) eine erfreuliche Zunahme verzeichnen.

Der grösste Rückgang (-7,7 Prozentpunkte) ergab sich bei den Herden für die Bruteierproduktion. Der zweitgrösste Rückgang war bei den Weidelämmern zu verzeichnen.

Die Ursachen für diese Rückgänge sind nicht restlos geklärt. Die bisherigen Erkenntnisse lassen einen Rückschluss auf eine veränderte Deklaration der Tierbestände durch die Bewirtschaftenden zu.

Beitrag für RAUS 2016

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl12 91010 41111 79435 115
GVEAnzahl410 516293 403258 852962 770
GVE pro BetriebAnzahl31,8028,1821,9527,42
Beitrag pro BetriebFr.6 2865 5204 2655 380
Total Beitrag1 000 Fr.81 15657 47050 299188 925

Quelle: BLW 


BTS-Programm 2016

BTS-Ansätze 

TierkategorienFr./GVE
Über 160 Tage alte Tiere der Rindergattung und Wasserbüffel, über 30 Monate alte Tiere der Pferdegattung und über ein Jahr alte Tiere der Ziegengattung90
Schweine ohne Saugferkel155
Brut- und Konsumeier produzierende Hennen, Hähne, Junghennen, Junghähne und Küken zur Eierproduktion, Mastpoulets und Truten sowie Kaninchen280

Die BTS-Ansätze blieben 2016 gleich hoch wie im Vorjahr.

Folgende Tabellen geben detaillierte Einblicke in die Beteiligung beim BTS-Programm im 2016 und im Vorjahr.

Zahlen für 2016


Zahlen für 2015

Auch im BTS-Programm lag die Beteiligung bei den meisten Tierkategorien über dem jeweiligen Vorjahreswert. Der grösste Anstieg konnte bei der Tierkategorie «Junghennen, Junghähnen und Küken für die Eierproduktion» verzeichnet werden: Die Beteiligung stieg um 5,1 Prozentpunkte auf 89,2 %. Ebenfalls hervorzuheben sind die Zunahmen der Beteiligung der Milchkühe (+1,7 %) und der weiblichen Tiere der Rindergattung, 365 Tage bis zur ersten Abkalbung (+1,6%).

Der grösste Rückgang (-16,5 Prozentpunkte) ergab sich bei den Herden für die Bruteierproduktion.

Die Ursachen für diesen Rückgang sind nicht restlos geklärt. Die bisherigen Erkenntnisse lassen einen Rückschluss auf eine veränderte Deklaration der Tierbestände durch die Bewirtschaftenden zu.

Der zweitgrösste Rückgang (-2,4 Prozentpunkte) ist bei der Tierkategorie «Zibben mit jährlich mindestens vier Würfen, einschliesslich Jungtiere bis zum Alter von etwa 35 Tagen» zu verzeichnen.

Beitrag für BTS 2016

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl9 8826 8675 36122 110
GVEAnzahl365 436199 719117 114682 270
GVE pro BetriebAnzahl36,9829,0821,8530,86
Beitrag pro BetriebFr.4 5833 3652 2043 628
Total Beitrag1 000 Fr.45 28523 11111 81480 210

Quelle: BLW 


Eine Übersicht der Tierwohlbeiträge nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen findet sich in folgender Tabelle:

Laurent Nyffenegger, BLW, Fachbereich Direktzahlungsprogramme, laurent.nyffenegger@blw.admin.ch
Peter Zbinden, BLW, Fachbereich Direktzahlungsprogramme, peter.zbinden@blw.admin.ch
Susanne Menzel, BLW, Fachbereich Agrarökonomie, Raum und Strukturen, susanne.menzel@blw.admin.ch

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