Fleisch und Eier
Im Berichtsjahr wurde eine totale Fleischmenge von 483 005 t Schlachtgewicht produziert, was einer Zunahme um 0,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Der Produktionswert von Fleisch lag gemäss BFS (2016) bei gut 2.6 Milliarden Franken und machte somit etwas mehr als einen Viertel des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes aus.
Am beliebtesten war im Berichtsjahr bei den Schweizerinnen und Schweizern trotz langjährigem Konsumrückgang nach wie vor das Schweinefleisch mit einem Anteil am gesamten Fleischkonsum von etwa 44 %.
Der jährliche Fleischkonsum der Schweizer Bevölkerung betrug 2016 nach leichtem Rückgang zum Vorjahr 50,98 kg pro Kopf, was einer insgesamt konsumierten Fleischmenge von 431 760 t Verkaufsgewicht entspricht (ohne Fisch und Krustentiere).
Aussenhandel
Die Fleischexporte des für die menschliche Ernährung relevanten Fleisches haben im Berichtsjahr eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 10,7 % auf total 8375 t Verkaufsgewicht erfahren.
Geflügel und Rindfleisch verzeichneten mit 56,5 %, bzw. 11,8 % die grössten prozentualen Zunahmen beim Export. Beim Rindfleisch trug der Trockenfleischexport mit
+16 % einen wesentlichen Anteil bei.
Mengenmässig auf tiefem Niveau sank der Kalbfleischexport um fast 70 % auf noch
17 t Verkaufsgewicht.
Die Exporte von Schweinefleisch verzeichneten wiederum einen Rückgang, und zwar um 7,5 % auf 2151 t.
Export von Fleisch, Schlachtnebenprodukten und Zubereitungen
Bezeichnung | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Rindvieh (inkl. Kalb) Tonnen netto | Fleisch Schlachtnebenprodukte Fleischzubereitungen Total | 1 975 2 936 50 4 961 | 1 811 2 403 41 4 255 | 1 936 2 350 33 4 320 | 1 789 2 026 19 3 834 | 2 035 2 133 26 4 194 |
Schwein Tonnen netto | Fleisch Schlachtnebenprodukte Fleischzubereitungen Total | 3 146 17 996 82 21 224 | 1 334 17 452 107 18 894 | 1 832 16 681 58 18 571 | 1 832 16 681 58 18 571 | 1 713 18 032 47 19 792 |
Geflügel Tonnen netto | Fleisch und Schlachtnebenprodukte Fleischzubereitungen Total | 3 415 54 3 468 | 3 845 49 3 894 | 4 255 81 4 335 | 3 438 71 3 509 | 3 851 563 4 414 |
Diverses Tonnen netto | Würste Zubereitungen mit weniger als 20 % Fleisch | 287 20 153 | 326 20 384 | 329 20 751 | 292 19 169 | 320 17 225 |
Quellen: EZV, Proviande
Die Einfuhr von Fleisch für die menschliche Ernährung nahm im Jahr 2016 um 1,8 % ab und belief sich auf 92 078 t Verkaufsgewicht (ohne Fische, Weich- und Krustentiere). Rückläufig waren unter anderem die Importe von Rind- (-2,7 %), Schaf- (-1,9 %), und Geflügelfleisch (-3,5 %). Die Einfuhren von Schweinefleisch legten etwa um 10 % zu, obwohl zeitweilig ein Überangebot vorherrschte.
Wie auch im Vorjahr konnte der Bedarf an beliebten Fleischstücken (z. B. Rind-, Lamm- und Pferdenierstück, Truten- und Pouletbrust) nicht vollständig durch die Inlandproduktion abgedeckt werden.
Es wurden unter anderem 21 953 t Fleisch vom Grossvieh, 10 114 t Schweinefleisch und 45 237 t Geflügelfleisch importiert.
Deutschland bleibt auch im Jahr 2016 der wichtigste Lieferant für Rindfleisch (6684 t Verkaufsgewicht) und Schweinefleisch (663 t).
Mit etwa 37 % (17 602 t) bleibt Brasilien der wichtigste Lieferant für Geflügelfleisch. Mit 73 % liefern Australien und Neuseeland als grösste Exportländer den Hauptteil des Schaffleisches.
Der Import von Konsumeiern legte im Berichtsjahr im Gegensatz zum Vorjahr um 0,5 % leicht auf 237,6 Mio Stück zu. Auch die Verarbeitungseier, welche in der Schweiz aufgeschlagen wurden, nahmen wie in den Vorjahren deutlich ab (-9,5 % auf 176,4 Mio Stück). Nach wie vor sind die wichtigsten Herkunftsländer für Eierimporte die Niederlande, Deutschland und Frankreich.
Fleischkonsum
Im Berichtsjahr sank der Pro-Kopf-Konsum von verkaufsfertigem Fleisch im Vergleich zu 2015 leicht um 1 % auf 50,98 kg pro Jahr (ohne Fisch und Krustentiere, aber mit Kaninchen und Wild). Dies nach einem Rückgang von 2 % schon im Vorjahr.
Es muss beachtet werden, dass in der Konsumberechnung das Fleisch bei Einkäufen aus dem benachbarten Ausland nicht eingerechnet wird. Deshalb ist der Rückgang des Pro-Kopf-Konsums zu relativieren.
Der gesamte Fleischkonsum der Bevölkerung in der Schweiz im Jahr 2016 blieb mit 431 760 t verkaufsfertigem Fleisch praktisch gleich, was dem Bevölkerungswachstum zuzuschreiben ist.
Mit einem kleinen Zuwachs von 0,2 % auf 11,28 kg verkaufsfertigem Fleisch zwischen 2015 und 2016 konnte für einmal nicht das Geflügelfleisch, sondern das Rindfleisch zulegen. Der Geflügelfleischkonsum war sogar leicht rückläufig auf 12,04 kg. Es bleibt aber nach wie vor auf der Beliebtheitsskala der Konsumentinnen und Konsumenten nach Schweinefleisch (22,49 kg) auf dem zweiten Platz. Rindfleisch liegt auf Platz drei.
Pferde- und Kalbfleisch haben bei der Schweizer Bevölkerung seit 2000/02 gegenüber dem Berichtsjahr um etwa 30 % an Beliebtheit eingebüsst, im Gegenzug legte das Geflügelfleisch um etwa diesen Prozentsatz zu. Eier und Schweinefleisch büssten in dieser Zeit etwa 7 %, bzw. 10 % an Beliebtheit ein. Beim Rindfleisch nahm der Pro-Kopf-Konsum immerhin um gut 10 % zu.
Betrachtet man den Fleisch- und Fischkonsum vor zwanzig Jahren, so kann gemäss Proviande (2016) festgestellt werden, dass Herr und Frau Schweizer mit 53,6 kg pro Jahr sogar etwas mehr als heute verzehrten. Einzig die Rangfolge war anders, das Schweinefleisch war schon damals klar an erster Stelle, gefolgt von Rindfleisch und Geflügel. Der allgemeine Rückgang geht in erster Linie auf das Konto von Schweine- und Kalbfleisch, während das Geflügelfleisch über 2,8 kg zulegte.
Fleischkonsum international
Gemäss Berechnungen von Proviande (2016), gestützt auf Daten der FAO, lag im internationalen Vergleich der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch in der Schweiz im Jahr 2013 (neuste verfügbare Zahlen) mit 51,98 kg im oberen Drittel. Die Spanne reichte hier von 2,65 kg pro Jahr in Indien bis über 110,04 kg pro Jahr in Hongkong. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum betrug in den 180 erfassten Ländern 31,06 kg Verkaufsgewicht. Während der letzten 30 Jahre nahm der weltweite Pro-Kopf-Konsum von Fleisch um etwa 36 % zu, während er in der Schweiz in der gleichen Zeitspanne um etwa 16 % abnahm.
In Europa belegt Luxemburg von den erfassten Ländern mit 70,81 kg Verkaufsgewicht Fleisch pro Kopf den Spitzenplatz, während Bosnien und Herzegowina mit 23,15 kg das Schlusslicht bilden (die Schweiz belegt von den 39 erfassten Ländern Rang 23).
Hans Ulrich Leuenberger, BLW, Fachbereich Tierische Produkte und Tierzucht, hansulrich.leuenberger@blw.admin.ch
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